Forschungsschwerpunkte:
Polnische, tschechische, ukrainische und deutschsprachige Literaturen und Kulturen des 20. und 21. Jahrhunderts (und deren vergleichende Ansätze); (Narrative von) Ungleichheit; Reiseliteratur; Habsburgisches Galizien; Post-galizische Kulturen und das habsburgische Erbe: Erinnerung, postkoloniale und transnationale Perspektiven; Memory Studies; Transformationsstudien; Postsozialismusforschung; Gender Studies; Body Cultural Studies; kritische Analyse von Mediendiskursen und Populärkultur; Literatur von Frauen und feministischer Diskurs im (post-)sozialistischen Mittel- und Osteuropa; Sozial- und Kulturgeschichte Ostmitteleuropas.
Forschung:
In meiner bisherigen Karriere habe ich mich neben weiteren bedeutenden Forschungsprojekten vor allem auf zwei zentrale Forschungsvorhaben konzentriert:
1. Mein Postdoc-Projekt: „Stories of/in Transformation. Literary Narratives of Transformation and Inequality in Post-Socialist Poland” (gefördert vom FWF, in progress)
Mein Postdoc-Projekt widmet sich literarischen Narrativen, die die gesellschaftlichen und politischen Transformationen sowie die daraus resultierenden Ungleichheiten im postsozialistischen Polen reflektieren. Im Mittelpunkt steht die These, dass die literarische Auseinandersetzung mit Ungleichheiten eine zentrale Rolle in der Neugestaltung sozialer Strukturen und Identitätsdiskurse nach 1989 einnimmt. Literatur wird dabei als Seismograph gesellschaftlicher Veränderungen betrachtet, der nicht nur die Verhandlung von Ungleichheiten, sondern auch deren Verbindung mit Identitätspolitiken sichtbar macht. Durch eine innovative Methodenkombination aus Literaturwissenschaft, Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie Gender Studies wird untersucht, wie literarische Texte – insbesondere Fiktion, aber auch Non-Fiktion und publizistische Artikel – soziale, geschlechtsspezifische und ethnische Ungleichheiten thematisieren und neu verhandeln. Das Projekt eröffnet neue Perspektiven auf die Wechselwirkungen zwischen Literatur, öffentlichen Diskursen und politischen Transformationen in Ostmitteleuropa.
2. Mein PhD- Projekt: “Galizien als Archiv. Reisen nach (Post-)Galizien in der polnischen und deutschsprachigen Literatur“ (gefördert vom FWF und Literar Mechana, abgeschlossen)
Mein Dissertationsprojekt untersucht zeitgenössische literarische und publizistische Reisetexte, die Galizien als einen historischen und kulturellen Raum neu verhandeln. Im Zentrum steht die Frage, wie Reisen in solche Räume stattfinden und welche Funktionen sie erfüllen. Ausgehend von der These, dass Galizien als ein „Archiv“ begriffen werden kann, in dem bestimmte Themen, Mythen und Relikte bewahrt werden, werden drei Archivtypen analysiert: das historisch-literarische, das familiäre und das idiosynkratische Archiv. Diese Herangehensweise eröffnet nicht nur neue Perspektiven auf Galizien, sondern liefert auch übertragbare Einsichten für vergleichbare europäische Regionen wie die Bukowina oder Siebenbürgen.
Zu den weiteren Forschungsprojekten, an denen ich beteiligt war, zählen unter anderem:
1. “(Multi)national Eastern Galicia in the Interwar Polish Discourse (and its Selected Counter-Discourses)” (University of Warsaw; PI: Jagoda Wierzejska, Sonata-14-Grant, National Science Centre - NCN)
2. “Contemporary Cultural History 2.0. Nurturing Talents of Central and Central Eastern Europe” (University of Vienna, Charles University, University of Warsaw, ELTE; CO-PI together with Ondřej Daniel, Imre Tarafás and Robert Kulmiński, CENTRAL-Network Grant)
3. “The 450 Austro-Hungarian Soldiers Buried in the Crypt of Santa Maria dell'Anima in Rome” (University of Vienna / Pontifical Institute of Santa Maria dell'Anima; PI: Nikolaus Rottenberger, Tamara Scheer; Rome / Austrian Federal Ministry of Defence)